Praxis & Medizin

Entwarnung bei Tamponnutzung: Keine gesundheitliche Beeinträchtigung durch Belastung mit Schwermetallen

Entwarnung bei Tamponnutzung: Keine gesundheitliche Beeinträchtigung durch Belastung mit Schwermetallen

Nach Einschätzung des Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) geht von der jüngst in einer Studie im Spurenbereich nachgewiesenen Schwermetallbelastung keine Gefährdung aus. Demnach sei die Aufnahme im Vergleich zur Gesamtaufnahme aus anderen Quellen vernachlässigbar. Die Erkenntnisse betonen allerdings grundsätzlich den Bedarf nach einer verantwortungsvollen Rohstoffauswahl und guten Herstellungspraxis.

In einer im Juli 2024 veröffentlichten Studie von Jenni A. Shearston et al.  wurden Schwermetalle in Tampons nachgewiesen. Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) hat diese Studienergebnisse mit Blick auf gesundheitliche Risiken inzwischen bewertet und den Berufsverband der Frauenärzte e.V. (BVF) dazu unterrichtet. Aus toxikologischer Sicht sei demnach keine Gefährdung zu erwarten.

Schadstoffe lediglich im Spurenbereich vorhanden

Die Schwermetalle – darunter die Elemente Arsen, Cadmium, Chrom, Quecksilber und Blei – wurden im Spurenbereich nachgewiesen. Selbst bei einem angenommenen vollständigen Herauslösen der Schwermetalle aus dem Produkt und kompletter Aufnahme über die Vaginalhaut – was ein unrealistisches Szenario sei - in den Körper, wäre die Belastung im Vergleich zur Hintergrundbelastung, wie sie z.B. von Lebensmitteln, Trinkwasser, Hausstaub, Verkehr oder Industrie ausgeht, vernachlässigbar. Gesundheitliche Beeinträchtigungen durch die Nutzung von Tampons sind nach Einschätzung des BfR nicht zu erwarten.

»Die Studienergebnisse sind kein Grund, auf Tampons zu verzichten«, betont auch die Toxikologie-Expertin Andrea Hartwig vom Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Elemente wie Blei und Arsen kämen prinzipiell überall vor, ein Nachweis in Gegenständen oder Lebensmitteln sei daher nicht ungewöhnlich. Die gefundenen Mengen lägen selbst im schlimmstmöglichen Szenario einer kompletten Aufnahme bei wenigen Prozent dessen, was täglich allein über Lebensmittel aufgenommen werde.

Quellen: ÄrzteZeitung: Bundessinstitut für Risikobewertung sieht keine Gesundheitsgefahr durch Metalle in Tampons

www.spiegel.de/wissenschaft/

Berufsverband der Frauenärzte e.V.