Praxis & Medizin
Hitzestress belastet Schwangere besonders - einfache Verhaltensanpassungen sind hilfreich
Hohe Temperaturen sind für viele Menschen belastend, in der Schwangerschaft aber eine besondere Herausforderung.
Schwangeren Frauen können verschiedene Maßnahmen und Verhaltensweisen dabei helfen, die negativen gesundheitlichen Effekte von Hitze abzumildern, um gut durch die heißen Monate zu kommen. Dabei geht es vor allen Dingen darum, den Kreislauf zu entlasten, eine gute Blutzirkulation im Körper zu gewährleisten und dem Körper ausreichend Flüssigkeit zur Verfügung zu stellen.
Der Körper einer schwangeren Frau stellt sich im Verlauf der Schwangerschaft darauf ein, nicht nur die werdende Mutter, sondern insbesondere das Baby mit allen lebenswichtigen Nährstoffen zu versorgen. Diese Mehrarbeit – inklusive der Aufrechterhaltung der Plazenta als zusätzliches Organ – fordert den ganzen mütterlichen Organismus und das Herz-Kreislaufsystem im Besonderen.
"Schwangere benötigen grundsätzlich auch ohne Hitze etwas mehr Flüssigkeit. In den Hitzemonaten nochmal mehr, da viel Flüssigkeit durch Schwitzen den Körper wieder verlässt. Daher ist es besonders wichtig, ausreichend und regelmäßig Wasser zu trinken, um den Flüssigkeitsbedarf im Auge zu behalten und Flüssigkeitsmangel vorzubeugen“, rät Markus Haist, Zweiter Vorsitzender des Berufsverband der Frauenärzte e.V. (BVF). Auch in der Stillzeit sollten Mütter nochmal mehr trinken, denn das Schwitzen bei Hitze erhöht den bei Stillenden ohnehin schon gesteigerten Flüssigkeitsbedarf weiter. Extremer Hitze und Sonne sollten Schwangere möglichst aus dem Weg und sich während der heißesten Tageszeiten in kühlen, klimatisierten Räumen aufhalten. Leichte und unvermeidliche Tätigkeiten sowie moderate Bewegung im Freien können auf die Morgen- oder Abendstunden verlegt werden. „Schwangere sind oft ohnehin recht hitzeempfindlich – das kann als Vorteil betrachtet werden, weil sie schnell merken, wann Abkühlung nötig ist“, ergänzt Markus Haist.
Schwanger im Sommer: Tipps und Hilfestellungen beim Infoportal „Schwanger mit dir“
Quellen: Berufsverband der Frauenärzte BVF